Im Anschluß daran übernahm er die Leitung einer Tiroler Nationalsängergruppe im „Großgasthof Grauer Bär“ und im „Breinößl“ in Innsbruck (zeitweise gemeinsam mit Franz Mayr und Kurt Blaas). Während des Krieges wurde er zur Frontbetreuung eingeteilt und nach dem Krieg verdingte er sich als Gitarren- und Volksgesanglehrer in Innsbruck. Bild li. - Berchtold mit Lotte Wohlfarter?
1931
Ich hatte das große Glück, noch mit einem seiner (zahlreichen) Schüler befreundet gewesen zu sein - vor Kurzem - 2023 leider verstorben (Ruhe in Frieden Bruno)! Zwei Episoden aus seinen Erzählungen darf ich hier schildern: Fast immer öffnete Frau Berchtold die Türe, wenn Gitarrenstunde war. Sie informierte die Schüler bereits an der Türe über die aktuelle Laune ihres Gatten! Von „Heut‘ isch er guat aufg’legt“ bis „Uh - aufpassen, heut‘ hat er an Grant!“ ging die Stimmungslage. Und – zumindest in den 50iger Jahren war Robert Berchtold noch häufig als Wirtshaus-Sänger unterwegs („Tiroler Wirtshaus-Sänger“ – leider heute fast ausgestorben). Wenn er Unterstützung (einen zweiten Gitarristen oder Sänger) für den Auftritt brauchte „befahl“ er seinen Schülern und Ex-Schülern: „Heut‘ auf’d Nacht (oder am Samstag auf’d Nacht, z.B.) fahrst mit!“ – da akzeptierte er kein „Nein“ oder „Keine Zeit“ – da mußte man mit, ob man wollte, oder nicht! Es gibt auch ein Liederbüchlein von Robert Berchtold (veröffentl. 1960) mit dem Titel “Lustige Lieder zur Gitarre“ - die Plattenaufnahmen auf Homocord sind von 1931 - und mein "Latein" ist wieder mal zu Ende!